|
|
„Alte Schmiede“, Eldenburg
Das Dorf Eldenburg hat eine relativ lange Historie. Die ersten Spuren lassen sich beinahe bis zum Siedlungsbeginn der Region zurückführen. Es bestand bis zum Beginn, bzw. Ende des 3. Reichs eigentlich nur als Gutshof mit der entsprechenden Ansiedlung der dazugehörigen Bauern und Landarbeiter. Inmitten dieser Siedlung befand sich, strategisch günstig an der Hauptstrassenkreuzung gelegen der dem Gut zugehörige Schmied, der seinen Umsatz damit aufbesserte indem er nebenbei eine Schankwirtschaft betrieb. Zu Zeiten der ehemaligen DDR erlosch die Schmiedetätigkeit, die Schankwirtschaft blieb und war damals stets das Zentrum des kulturellen Lebens. Nach der Wende verfiel das Anwesen zusehends und es ist allein dem damaligen Bürgermeister Herrn Hubert Meier zu verdanken, dass die Immobilie erhalten blieb und nicht abgerissen wurde. Herr Meier erkannte sehr früh, dass das Gebäude mit seiner Lage am Kreuzungspunkt zweier Ortsdurchgangsstraßen ortsbildprägend war und hat sich stets für die Vermeidung eines Abrisses eingesetzt. Als dann die ersten Jahre der Euphorie nach der Wende verflogen waren, die Immobilienpreise der Region sich nach unten reguliert hatten, hat die Gemeinde Eldenburg das Objekt erworben und zum Gemeindezentrum ausgebaut. Auch hier steht ein regional übergreifendes Konzept dahinter, wobei das Objekt selbst sehr intensiv durch die Anwohner selbst und auch Bürgern aus Lenzen genutzt wird.
Die „Alte Schmiede“ wurde nur mit den notwendigsten Maßnahmen saniert, d.h. Erneuerung aller geschädigten Bauteile innen und außen, Erneuerung der Dacheindeckung, Überarbeitung des Außenputzes, Erneuerung der Fenster und Außentüren. Im Innenbereich wurden lediglich die vorhandenen Räumlichkeiten instandgesetzt und neue sanitäre Anlagen eingebaut. Ergänzt wurde das Gesamtprojekt wie im Bild rechts unten zu erkennen durch den Neubau einer Schauschmiede, die mittlerweile aber auch durch professionelle Hufschmiede zum Beschlagen der Pferde aus der Region genutzt wird.
Im Erdgeschoss befinden sich ein großer Saal, der sowohl für öffentliche, aber auch für private Veranstaltungen genutzt wird, daneben die sanitären Anlagen, Vereins- und Aufenthaltsräume und eine Sammelküche, in der sich auch die Nutzer der Fremdenzimmer des Obergeschosses (insgesamt 8 Gästebetten) selbst verpflegen können.
Im Falle Eldenburgs zeigt die Erfahrung, dass engagierte Bürger mit relativ wenig mitteln sehr viel erreichen können.
|