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Lenzen war unser erstes Projekt in dem wir uns mit dem Thema Wasser auseinander gesetzt haben. Lenzen selbst ist eine Kleinstadt in Brandenburg, etwa 1000 m von der Elbe , mitten zwischen Berlin und Hamburg gelegen. Als Stadt im ehemaligen Grenzgebiet der DDR war Lenzen etwa 35 Jahre von jeglicher Entwicklung abgeschnitten. Die Stadt hat etwa 2400 Einwohner und ihre ältesten Spuren gehen bis 929. n.Chr. zurück. Lenzen zählt somit zu den ältesten Städten in Brandenburg. Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Luftaufnahme einer Postkarte. Darauf gut zu erkennen ist die Lage des historischen Stadtkern im Süden und die gewachsenen Entwicklungsachsen der Stadt nach Hamburg (vom Stadtkern Richtung Westen) und nach Berlin (vom Stadtkern Richtung Norden). Im Norden ebenfalls zu erkennen ist der Rudower See, der an das Stadtgebiet angrenzt und prägend für die Lage der Stadt ist. Der See hat eine Gesamtfläche von etwa 170 ha und eignet sich zum Angeln und Segeln. Unser Projekt liegt im südlichen Bereich des Sees, das Grundstück liegt direkt am Auslauf des Gewässers. Dies hat uns inspiriert, und da das gewachsene Ufer nicht bebaut werden kann, dann muss der See eben zum Grundstück geholt werden. Ziel der Planung war eine Wohnbebauung, bei der jedes Baugrundstück direkt am Ufer einer Wasserfläche liegt.


Die nebenstehende Luftbildaufnahme zeigt das Vorhaben etwa 6 Jahre nach seiner Realisierung. Deutlich ist das zentrale Gewässer zu erkennen, das von den Wohnhäusern umgeben wird. Obwohl die Orientierung der Wohnhäuser hinsichtlich der Himmelsrichtung nicht optimal ist hat die Erfahrung gezeigt, das sich alle Bewohner ausnahmslos zum Wasser hingezogen fühlen und die am Wasser gelegenen Terrassen intensiv nutzen. Die von der Bebauung frei gehaltenen Uferbereiche sind mit heimischen Bäumen und Sträuchern (überwiegend Erlen und Weiden) bepflanzt, so dass das Gewässer einen absolut natürlichen Eindruck vermittelt. Das Gewässer ist mit durchschnittlich 2 m Wassertiefe relativ flach, was zur Konsequenz hat, dass die Fische des Sees sich hier gerne zur Laichzeit in großen Zahlen einfinden. Das bedingt ebenfalls, trotz anfänglicher Bedenken diverser Naturschutzorganisationen, dass hier auch zahlreiche Wasservögel, im Winter sogar regelmäßig Fischotter, ihre Nist- und Brutplätze bezogen haben. Das Investitionsvolumen des Gesamtvorhabens betrug etwa 3 Mio. €, die Plangebietsfläche umfasst etwa 1,2 ha, die geschaffene Nutzfläche beträgt etwa 1900 m². Die Wohngebäude sind wegen des Untergrunds und der Nähe zum Wasser allesamt auf Pfählen aus Stahlbeton gegründet. Mühlenareal Lenzen




Blick von der Terrasse eines Wohnhauses auf den Zulauf aus dem Rudower See. - Unter dem tragbaren Kaminofen ist deutlich der Kopf eines Gründungspfahls zu entdecken, der gleichzeitig auch als Festmacher für Boote genutzt wird. Fährt man mit dem Ruder- oder Segelboot geradeaus und dann links, so kommt man auf den See.




Blick auf die Nachbarbebauung

Obwohl die Gebäude im Plangebiet sich äußerlich ähneln, gibt es Nutzungen als Mietwohnungen, Doppelhäuser und Einzelhäuser.
Blick auf ein Wohnhaus.

Badeleiter und zumindest ein Ruderboot gehören ebenso zur „Grundausstattung“ wie eine offene Feuerstelle und ein Grill. Als besonders dankbar hat sich der Einsatz von Bambus erwiesen, der auch in den Wintermonaten grün bleibt und einen Hauch vom Paradies vermittelt.